Christiane Schwarzhuber

Heilpraktikerin, Osteopathie

Osteopathie

So beschreibt A.T. Still (1828 – 1917) als Begründer der Osteopathie den Begriff:

„Er mag sich darüber wundern, was Osteopathie ist, wenn er in das medizinische Lexikon schaut und die Definition ›Knochenkrankheit‹ findet. Das ist ein schwerer Irrtum. Osteopathie ist aus zwei Worten zusammengesetzt: Osteon heißt Knochen; pathos, pathein heißt leiden. Ich schloss, dass der Knochen, osteon, der Startpunkt ist, von dem aus die Ursache pathologischer Zustände zu erkunden sei und so kombinierte ich Osteo mit -pathie und erhielt Osteopathie.“  (Still 1908, S. 184, [Dt. Ausg. S. I-86])

Das Prinzip der Osteopathie ist die Suche nach der freien Bewegung und Gesundheit. Bewegung ist dabei Ausdruck von Lebenskraft, die sich als Funktionieren des Körpers äussert. Das Ziel ist, den Organismus in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen, damit er seine Selbstheilungskräfte aktivieren und nutzen kann.

Ein Osteopath erkennt und behandelt Funktionsstörungen, indem er die normale Beweglichkeit des Menschen und ein harmonisches Zusammenspiel des ganzen Körpergewebes wiederherstellt.

Viele Weggefährten Dr. Stills entwickelten die Osteopathie in den USA und dann auch in Europa weiter, so daß es heute drei Bereiche in der Osteopathie gibt:  

  •         parietale Osteopathie, die sich auf den Bewegungsapparat und das Muskelfaszienskelettsystem bezieht. Bewegungseinschränkungen, hervorgerufen durch abnorme Positionen der Muskeln, Gelenke, Bänder und Faszien (=bindegewebige Umhüllung von Muskeln) wird versucht durch gezielte Impulse zu korrigieren. Im Körper wird wieder ein neues statisches und dynamisches Gleichgewicht etabliert. So können etwa Beckenschiefstände, Fehlstellungen der Wirbel oder Muskelverspannungen  behoben werden.   
  •         viszerale Therapie, die sich auf die Organe im Becken-, Bauch- und Brustraum spezialisiert hat, wie z.B. Magen, Darm, Leber, Nieren, Lunge, Herz etc. Behandelt werden die rhythmische Eigenbewegung der Organe und ihre ligamentären und faszialen Verbindungen, die nervale Versorgung, die Durchblutung und die Funktion jedes Organs, die so normalisiert werden kann.
  •         kraniosakrale Osteopathie, welche das Gehirn, die Hirnflüssigkeit, die Hirn- und Rückenmarkshäute, die Schädelknochen und das Kreuzbein  behandelt. Spannungen in dieser Region können auch Einfluß auf Fehlstellungen im parietalen System haben z.B. Skoliose.